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In die Nudelei
zieht Leben ein!


Seit über 10 Jahren steht die ehemalige Anker-Teigwarenfabrik – auch bekannt als Nudelei - leer. Seitdem wurden viele Ideen für die Fabrik diskutiert. Doch bis heute fehlt ein Konzept, das auch die Wünsche der Löbauerinnen und Löbauer berücksichtigt. Das möchten wir mit euch ändern!  Bringt euch ein und macht deutlich, was ein lebenswertes Löbau braucht!

 

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FABRIK REANIMIERT


Mit dem Projekt „Fabrik reanimiert!“ soll das Areal der ehemaligen Anker-Teigwarenfabrik direkt neben dem Haus Schminke wieder mit Leben gefüllt und zu einem neuen Wohlfühlort in der Stadt werden. Das Projekt wird von der Stiftung Haus Schminke getragen, von der Stadt Löbau unterstützt und über die Förderrichtline Bürgerbeteiligung durch das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung mitfinanziert.

Das Vorhaben läuft bis Ende 2024 und lädt alle Löbauerinnen und Löbauer zum Mitmachen ein!

PROJEKTINHALTE
UND ZIELE


Lernt das Areal neu kennen! Auf dem Fabrikhof finden insgesamt vier Spotlight-Veranstaltungen statt. Los geht es im Dezember 2023 mit “Weihnachten an der Nudelei”. Alle Termine findet ihr hier.

Verwirklicht eure Ideen in der Fabrik! Ob Pop-Up-Store, Tanzsaal oder Schauwerkstatt - Hauptsache viele Löbauerinnen und Löbauer können ausprobieren „wie es wäre, wenn…“. Ab Januar 2024 könnt ihr euch bewerben und einen Teil des Areals temporär bespielen. Alle Infos dazu findet ihr hier.

Bringt euch ein! Im Herbst 2024 findet eine Planungswerkstatt für die langfristige Wiederbelebung des Fabrikareals statt. Dabei sind eure Ideen und Meinungen gefragt! Was fehlt euch in Löbau und welche Potentiale seht ihr in der Nudelei? Die Ergebnisse dienen der Stadt als wichtige Entscheidungsgrundlage und fließen in ein neues Nutzungskonzept ein.

Was fehlt dir

in Löbau?

Wozu das Ganze?

Bis Ende 2024 entsteht ein erstes Nutzungskonzept für die ehemalige Anker-Teigwarenfabrik. Eure Wünsche und Ideen sind ein wichtiger Baustein für die Wiederbelebung der Nudelei und sollen in das Konzept mit einfließen.

Ihr findet hier die Fragen, die ihr auch schon bei unseren Spotlight-Veranstaltungen auf dem Fabrikhof beantworten konntet. Was fehlt euch in Löbau? Womit kann die Fabrik eurer Meinung nach punkten? Und was soll hier überhaupt erhalten werden? Alle Antworten bleiben selbstverständlich anonym.

Die Auswertung der ersten Spotlight-Veranstaltung "Weihnachten an der Nudelei" mit der Frage "Was fehlt Dir in Löbau?" findet ihr hier:

hier entlang

Auswertung der

Planungwerkstatt

In den letzten zwölf Monaten haben sich über 1500 Menschen bei den 4 Spotlight-Veranstaltungen auf dem Fabrikhof, rund 30 Angeboten während der bunten Testwiese und der öffentlichen Planungswerkstatt auf vielfältige Wiese für die Wiederbelebung des Fabrikareals eingebracht und die Nudelei zu einem neuen Wohlfühlort gemacht.  

Mit der Planungswerkstatt im August 2024 sind nun die ersten Weichen in Richtung Zukunft gestellt worden. Alle Interessierten waren dazu eingeladen, sich bei der Werkstatt konkret mit Ideen und Wünschen einzubringen. Darüber hinaus ging es auch um ganz praktische Fragen: Welche Räume eignen sich wofür? Wo fängt man bei der Sanierung am besten an? Und wer soll das eigentlich alles bezahlen? Alle Ergebnisse der Planungswerkstatt werden bis Ende des Jahres in ein erstes Nutzungskonzept einfließen und sind eine wichtige Grundlage, um Mittel für die Sanierung und den zukünftigen Betrieb der Nudelei zu beantragen.  

Einladung zum

Nudel-Stammtisch

Nach der Planungswerkstatt ist vor dem Nudel-Stammtisch!

Mittel für die Sanierung finden, eine Nutzergemeinschaft bilden, Bauanträge stellen, ein Betreiberkonzept entwickeln…Das alles wird noch viel Zeit und Kraft in Anspruch nehmen. Damit die Nudelei in der Zwischenzeit trotzdem als neue Location für Löbau erhalten bleibt, soll es rund um die Fabrik weiterhin lebendig bleiben. Im Rahmen der Planungswerkstatt ist die Idee des “Nudel-Stammtischs” entstanden.

Der Stammtisch soll in regelmäßigen Abständen über die Entwicklung der Nudelei informieren, aber vor allem eine Ideenschmiede für die weitere Bespielung des Fabrikhofs und der baurechtlich nutzbaren Flächen sein. 

Die erste Runde findet bereits Ende September statt. Für mehr Informationen und wenn ihr dabei sein wollt, meldet euch gerne kurz per Mail und nehmt Kontakt auf. 

 

 

 

Die Fabrik


Die Anker-Teigwarenfabrik ist durch ihre zahlreichen Erweiterungen, Umbauten und Überformungen heute ein bedeutendes Industriedenkmal. Die modernen Umbauten der 1930er-Jahre werden vor allem vom Löbauer Bauunternehmer Walter Vetter und dem Architekten Hans Scharoun geprägt.

Im 19. Jahrhundert ist in Löbau vor allem die Textilindustrie auf dem Vormarsch. Teigwaren – neudeutsch Nudeln – werden hier weder produziert noch gegessen. Stattdessen kommen Kartoffeln auf den Tisch. Das ändert sich erst im Jahr 1874 mit dem Unternehmensgründer Woldemar Loeser, der unter dem Markennahmen „Anker“ anfängt, Nudeln in Löbau zu produzieren. Ab 1900 entstehen neue Produktionsgebäude an der Äußeren Bautzener Straße. Wilhelm Schminke kauft das Unternehmen 1904 und investiert in einen neuen Maschinenpark. Mit moderner Technik, verbesserter Qualität und geschicktem Marketing macht Wilhelm Schminke die „Anker“-Teigware zu einer bekannten deutschen Lebensmittelmarke und Nudeln zum Leibgericht auf deutschen Tellern.

1920 übernehmen die Söhne Fritz und Joachim Schminke die Firma des Vaters und modernisieren weiter. Wenige Jahre später hat der Betrieb über 100 Angestellte und unterhält in allen größeren Städten Mittel- und Ostdeutschlands Vertretungen und eigene Lager. Ab

1929 wird der Löbauer Bauunternehmer Walter Vetter mit umfassenden Umbaumaßnahmen auf dem Fabrikareal beauftragt. Der Architekt Hans Scharoun entwirft 1933 auf dem Nachbargrundstück das Wohnhaus für die inzwischen sechsköpfige Familie von Fritz und wird im Anschluss auch für weitere Umbaupläne an der Fabrik engagiert.

In den 1930er-Jahren wird die „Anker-Teigware“ durch gezieltes Marketing und innovatives Verpackungsdesign immer populärer. Als erste Lebensmittelfabrik verpackt man die Nudeln in Cellophan. Die einheitliche Gestaltung der Verpackungen und Werbemittel mit dem Anker-Logo und dem markanten blau-orangen Schriftzug gehört zur Verkaufsstrategie.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gerät Fritz Schminke in Kriegsgefangenschaft. 1946 folgt die Enteignung und die Nudelfabrik wird zum „VEB Anker-Teigwaren“, doch das etablierte Design bleibt gleich. Auch nach der Wiedervereinigung und Privatisierung ändert sich das Sortiment der Anker-Teigwaren-Fabrik GmbH kaum und man wirbt bis zur Schließung 1992 weiterhin in Blau-Orange und mit dem Anker im Logo.

Nachdem die Treuhand das Areal übernimmt und an privat verkauft, verschwinden die Nudelmaschinen und ein Lehrbauhof zur Ausbildung von Jugendlichen mietet sich ein.

Ab 2010 stehen die Gebäude leer, und 2018 erwirbt die Stadt Löbau das Areal im Rahmen einer Zwangsver-steigerung. In Zukunft soll die ehemalige „Nudelei“ wieder im engen Zusammenspiel mit dem benachbarten Haus Schminke gedacht werden.

Ausprobieren

Wie wäre es, wenn die ehemalige Anker-Teigwarenfabrik wieder fest zum Leben in Löbau dazu gehören würde? Ihr habt es ausprobiert: von April bis Ende Juni 2024 war die Nudelei eine bunte Testwiese und ihr wart mit dabei!  

In den letzten Monaten drehte sich in der Nudelei alles ums Ausprobieren und Selbermachen. Man konnte in verschiedene Yoga- und Bewegungsangebote reinschnuppern, sich im Musizieren ausprobieren, Kunst genießen und selbst kreativ werden, erste Erfahrungen in der Video- und Podcast-Produktion sammeln, ganz viel Spielen und Bauen und sogar beim ersten Löbauer Radiosender - dem Nudelfunk - mitwirken. Die Angebote haben unterschiedliche Altersstufen bedient und waren offen für alle Interessierten. Danke an alle, die mitgewirkt und teilgenommen haben. Und natürlich tausend Dank an alle Kursleiter, Betreuuer und die kreativen Köpfe, die die Testwiese mit Inhalt gefüllt haben.